Diskussion:Grundversorgung

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Da ihr (Christian, emias, Thomas(?), ...) ja die selbstorganisierte Grundversorgung immer als direkte Version des Übergangs ohne den innerkapitalistischen Umweg übers staatlich organisierte Grundeinkommen seht, würde ich doch gerne mal etwas konkreter wissen, wie ihr euch das vorstellt. Fangen wir mal mit einem einfachen Beispiel an: Wohnen. Wie genau sollen wir es schaffen, dass wir menschenwürdig wohnen können ohne Miete zu zahlen oder uns ein Haus zu kaufen? Und zwar nicht für ein paar Autonome in der Hafenstraße sondern für alle? Benni 11:04, 22. Nov 2006 (CET)

Das sind keine Fragen nach dem Übergang, sondern schon nach der einer möglichen konkreten Organisationsform einer postkapitalistischen Gesellschaft selbst. Und dieser Perspektivenwechseln macht durchaus Sinn, denn ich glaube dass man dann, wenn man eine solche konkreten Organisationsform im Auge hat, die Frage nach dem "wie kommen wir dorthin" sehr viel einfacher beantwortet kann (andernfalls ist es ein bisschen wie wenn man fragt, "wie kommen wir irgendwohin?", ohne sagen zu können wohin). Zu dieser Frage nach einer nichtkapitalistischen Gesellschaftsform ist im Umfeld des Berliner Stammtisches gerade ein Text am Entstehen (momentan offline, weil sowas als kohärentes Ganzes natürlich nicht so einfach darzustellen ist, und inkohärente Fragment online erstmal nur für Verwirrung sorgen würden). Bitte um etwas Geduld. --Christian 19:49, 23. Nov 2006 (CET)
Hm, da bin ich ja mal gespannt auf euer "kohärentes Ganzes". Ich bin eigentlich trotzdem für "release early", aber egal. Benni 10:15, 24. Nov 2006 (CET)

Wieso genau ist die Perspektive eines Grundeinkommens unrealistisch im Vergleich dazu? Ich stelle mir nur grad die Widerstände vor im Vergleich zu den (eurer Ansicht nach ja unüberwindbaren) Widerständen eines Grundeinkommen-Projekts... Benni 11:04, 22. Nov 2006 (CET)

Wenn du so ein Modell einer postkapitalistischen Produktionsweise hast (s.o.), dürften der Übergang dann im Wesentlichen darauf hinauslaufen, dass man andere Leute findet, die Interesse haben, bei sowas mitzumachen (potenziell alle, die vom Kapitalismus enttäuscht oder einfach gelangweilt sind oder die einfach mal was anderes wollen), und gemeinsam anfangt, dieses Modell zu praktizieren (erstmal vermutlich nur in kleineren Gruppen und noch nicht in kompletter Form). Der große Unterschied zum Grundeinkommen u.a. Reformansätze ist eben, dass du dann keinerlei Forderungen an den Staat, die Unternehmen, die Wohlhabenden oder wen auch immer stellst. Deren Widerstand zu überwinden ist ja bei Reformprojekten immer die große Hürde, und die entfällt hier schlichtweg – wer mitmachen will, macht mit, alle anderen bleiben erstmal draußen. (Natürlich wirst du dich gegen Schikanen u.ä. wehren müssen, aber die "Gegenseite" bloß abwehren zu müssen das ist etwas ganz anderes und sehr viel einfacher als sie "überzeugen" zu müssen.) --Christian 19:49, 23. Nov 2006 (CET)
Also ich z.B. hätte überhaupt keine Lust bei einer Gruppe mitzumachen, die schon weiß was Sache ist und meint nur ein "Modell" realisieren zu müssen. Das ist wirklich schlechter Utopismus. Sich Gedanken machen, wie es sein könnte, soll man natürlich trotzdem.
Jup, diese Formulierung mit "Modell" ist vermutlich tatsächlich unglücklich: Wenn Leute Vorstellungen davon entwickelt haben, wie man postkapitalistisch produzieren kann, werden sie auch anfangen, dies zu tun. (Jedenfalls dann, wenn dass ihre Situation tatsächlich verbessert – aber wenn sie das nicht tun würden, sind solche Vorstellungen sowieso für die Katz.) Dafür wollen wir Anregungen liefern. --Christian 19:23, 24. Nov 2006 (CET)
Was ihr macht (oder wie das hier jetzt zumindestens klingt), ist euch gedanklich auf einen Punkt ausserhalb des Kapitalismus zu imaginieren und von dort oben dann zu wissen, wo es lang geht. Da fehlt mir das Bewußtsein der eigenen Widersprüchlichkeit und der eigenen Eingebundenheit. Aber mag sein, dass das alles in eurem Text schon berücksichtigt ist (oder werden soll) und es mag sein, dass wir jetzt schon mittendrin sind in den Mißverständnissen weil Du zu viel von euren Geheimnissen verraten hast. Ich sitze also brav und warte, was da kommen möge. Benni 10:15, 24. Nov 2006 (CET)
Nein, was wir tatsächlich tun wollen, ist sehr viel bescheidener (muss weg, vielleicht später mehr). --Christian 19:23, 24. Nov 2006 (CET)
Die Spannung steigt ja langsam wirklich ins unermessliche ;-) Spannt mich nicht zu lange auf die Folter! Benni 12:00, 25. Nov 2006 (CET)